Diese Übungen sind für Jedermann zu empfehlen. Wir alle tragen seelische Verletzungen in uns. Die verwundeten Anteile sind uns dankbar, wenn wir ihnen Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und Wertschätzung entgegenbringen.

Die innere Kindarbeit ist ein wichtiger Baustein zur Auflösung von alten Lasten, die unser Leben erheblich beeinträchtigen.

Unser inneres Kind ist ein Persönlichkeitsanteil, die Summe unserer Kindheitsprägungen. Sie beeinflussen auf der unbewussten Ebene unser Denken und Handeln.

Einige Menschen nehmen vielleicht an, dass ihr inneres Kind nicht mehr relevant ist, da sie inzwischen erwachsen sind. Äußerungen wie: „das ist schon so lange her, alles alter Schrott, der existiert nicht mehr, das ist peinlich, mich als erwachsener Mann mit meinem inneren Kind abzugeben, andere mögen ein inneres Kind haben, ich habe keins“ höre ich immer wieder.
Psychische Verletzungen, die wir erfahren haben, verrotten nicht. Sie haben sich in unserem Unterbewusstsein eingenistet, sie bleiben unbewusst und unreflektiert.

Ich spreche in dieser Blogserie das verletzte innere Kind an. Wir tragen auch ein kraftvolles und lebensbejahendes Kind in uns, doch darauf gehe ich hier nicht ein.

Neben dem inneren Kind gibt es den inneren Erwachsenen. Er ist der bewusst denkende Verstand, der Zusammenhänge und logische Abfolgen versteht und verarbeitet.

In den folgenden Übungen werden wir das innere Kind mit dem inneren Erwachsenen zusammenführen. Wir als erwachsener Teil, wissen genau, was unser inneres Kind damals so sehr gebraucht und wonach es sich gesehnt hat.

Damals konnte der innere Erwachsene noch nicht zur Verfügung stehen, doch jetzt ist er für sein inneres verletztes Kind da und kann sich verständnisvoll, fürsorglich und liebevoll um seine Bedürfnisse kümmern. So ist es möglich, die abgespaltenen Anteile, Gefühle und Erfahrungen zu integrieren und zu heilen.

Das Beispiel von Sabrina (Teil 2) verdeutlicht diese Aussage. Die Unwissenheit um ihr vernachlässigtes inneres Kind versperrten ihr die Möglichkeit in den Modus ihres verständnisvollen, wohlwollenden und getrösteten inneren Erwachsenen zu wechseln, der sie unterstützt, auf ihre Reaktionen empathisch und behutsam reagiert und in ihrer Verzweiflung auffängt.

Eigenverantwortung – ein wichtiger Baustein

Zuerst werden wir uns bewusst, dass wir alleine für unsere Veränderung verantwortlich sind. Keinem anderen ist es möglich, uns zu verändern. Das bedeutet, dass wir unserem Partner unsere Verantwortung nicht abgeben können. Unterstützen können uns vertraute Freunde, doch nur uns allein wird die Veränderung gelingen.

Danach finden wir heraus, welche Überzeugung wir verändern möchten.

Nehmen wir das Beispiel von Sabrina: „Ich fühle mich alleingelassen.“

Hier wird klar, wie wichtig die Bewusstwerdung ist. Wenn wir an der Oberfläche bleiben, vor uns hindümpeln und unzufrieden sind, ist eine Veränderung und Heilung nicht möglich.

Und wenn da unser innerer Schweinhund, sein zweiter Vorname ist Komfortzone, nicht wäre. Er hat jede Menge Tricks auf Lager, und unsere guten Vorsätze biegen dann gerne nach rechts oder links ab.

Eine seiner Tricks sind Ausreden. Bevor wir uns zu einer Übung hinsetzen, überkommt uns das Gefühl, dass wir dringende Aufgaben zu erledigen haben: Staubsaugen, den Müll runterbringen oder Tante Emma anrufen.

Alte Gewohnheiten und Bequemlichkeiten versperren uns manchmal den Weg.

Sicher haben Sie die Aussage schon gehört: „Ich möchte unbedingt eine Veränderung in meinem Leben, doch möchte ich alles so lassen, wie es immer war.“ Wir denken und handeln immer gleich, erwarten jedoch was völlig anderes.

Wie Sie bereits erfahren haben, ist es möglich, unsere alten Muster zu löschen und uns neue Denk- und Verhaltensweisen anzueignen.

Die folgenden Übungen sind als Anregung gedacht. Finden Sie selbst heraus, welche Erfahrung Sie am meisten anspricht und Ihnen hilft.

Die Übungen sind der Sammlung aus meinen langjährigen Erfahrungen mit Klienten entnommen. Sie verhalfen ihnen dazu, mit ihrem inneren Kind Frieden zu schließen, eigene Fähigkeiten und Ressourcen wieder zu entdecken oder weiterzuentwickeln.

Dem inneren Kind begegnen

Setzen Sie sich an einen ruhigen Ort, an dem Sie ungestört sind. Dort können Sie sich für die anstehende Übung leichter konzentrieren und sind nicht von äußeren Reizen abgelenkt.

Schließen Sie bitte Ihre Augen, atmen einige Male tief ein und aus, so dass Sie von der Alltagssituation langsam mehr Abstand bekommen und ruhiger werden.

Nehmen Sie bewusst Ihre Füße auf dem Boden wahr.

Sie spüren, wie Ihre Oberschenkel und Ihr Gesäß auf der Sitzfläche aufliegen, der Rücken die Lehne des Sofas berühren und die Hände bequem auf den Oberschenkeln abgelegt sind.

Aufkommende Gedanken werden sanft weitergeschoben und Sie konzentrieren sich auf die Atmung. Sie beobachten, wie selbstverständlich der Atemrhythmus fließt. Sobald Sie das Gefühl haben, innerlich ruhiger zu sein und das Gedankenkino sich zurückgezogen hat, beginnen Sie mit der Übung.

Sie gehen in Gedanken an einen wunderschönen Ort, an dem Sie sich wohl und sicher fühlen. Das kann ein Phantasieort sein, ein bekannter Platz, oder eine Stelle, an die Sie schon immer mal hinwollten.

Denken Sie an Ihren Glaubenssatz: „Ich fühle mich alleingelassen“ und spüren Sie in sich hinein.

Oder Sie denken an eine bestimmte Situation in ihrer Kindheit, an der Sie dieses Gefühl wahrgenommen haben.

Fühlen Sie, was sie fühlen. Nehmen Sie die aufkommenden Gefühle an und sagen: „Ja, ich fühle mich allein gelassen. So ist das bei mir.“

Wahrscheinlich kommen vertraute Begleiter wie Angst, Trauer und Hilflosigkeit auf. Nehmen Sie all diese Gefühle wahr und versuchen Sie diese zu akzeptieren. Auch wenn es schmerzt.

Aufgepasst! Negieren Sie auf keinen Fall ihre Emotionen. Gedanken wie „Weil ich mich allein gelassen fühle, bin ich ein Looser.“  werfen Sie sofort in den Mülleimer oder sonst wohin!

Laden Sie Ihr inneres Kind ein und lassen es einen Platz auswählen. Das kann neben Ihnen oder auf Ihrem Schoß sein.

Nehmen Sie zuerst den Körperkontakt wahr. Kuschelt es mit Ihnen, genießt es die Körperwärme, hält es sich ganz fest, oder sitzt es zusammengekauert und sieht Sie nicht an?

Es gibt viele Möglichkeiten, die sich verändern werden. Lassen Sie alles zu, was sich zeigt.

Zur Unterstützung können Sie ein altes Kinderfoto vor der Übung ansehen und vor sich hinlegen.

Falls sich Ihr inneres Kind noch nicht zeigt, kann dies unterschiedliche Gründe haben. Bleiben Sie ruhig und bauen keinen Druck auf. Alles passiert zu seiner Zeit.

Vielleicht ist es noch ängstlich und traut dem Frieden nicht, es ist wütend/bockig, weil Sie sich so lange nicht für es da waren, oder es braucht Zeit, die ungewohnte Zuwendung anzunehmen. Mit wohlwollender Haltung sagen Sie ihm: „Ich warte hier auf dich, bis du kommst und ich freue mich auf dich.“ Damit nehmen Sie den Druck heraus und signalisieren, dass Sie für ihr inneres Kind da sind, ohne es zu beurteilen.

Der achtsame Erwachsene

Als verständnisvoller und tröstender Erwachsener sagen Sie zu Ihrem verletzten und alleingelassenen Kind:

„Jetzt bin ich für dich da und ich sehe und spüre deinen Schmerz!

Ich weiß genau, wie du dich damals gefühlt hast. Es tut mir leid, dass du das alles aushalten musstest.“

Dann lassen Sie Ihr inneres Kind erzählen, wie es sich damals gefühlt hat und was es so dringend gebraucht hätte. Dabei wiegen Sie es, summen ein Lied, dass es besonders gern mochte, oder streicheln ihm seinen Kopf. Sie vermitteln ihm Nähe, Geborgenheit und dass sie ihm aufmerksam zuhören.

Im Anschluss sagen Sie voller Mitgefühl und Zärtlichkeit:

„Ich verstehe dich, ich bin bei dir und lasse dich nicht mehr allein. Ich halte dich und bin für dich da. Sie greifen die Worte Ihres inneren Kindes auf und wiederholen die wichtigsten Emotionen: „Es war wirklich schwer, als du damals von deiner vertrauten Umgebung wegziehen musstest. Du hast deine Oma und deine Freunde so sehr vermisst. Und in dem neuen Zuhause hat keiner dein Heimweh und deine Sehnsucht gemerkt, nicht mal deine Mama. Und dann war da noch der neue Mann von Mama, den du gar nicht mochtest.

Es ist gut, wenn du traurig, verzweifelt, hilflos, wütend und enttäuscht bist. Bringe deine Gefühle zum Ausdruck, jetzt werden sie gesehen, gehört und geachtet. Du bist ein wertvoller Mensch, genauso wie du bist.

Ich habe dich sehr lieb und schätze deine Ehrlichkeit und deinen Mut dich zu öffnen.“

Durch Ihre Zuwendung und Aufmerksamkeit fühlt es sich verstanden, angenommen und geliebt. Das bedeutet, dass Sie sich selbst annehmen, verstehen und zu sich weicher und liebevoller werden. Dieser Prozess bringt Entlastung, Erleichterung und Sie fühlen, wie das Verständnis zwischen Ihnen beiden fließt. Mit der Zeit nehmen Sie sich und Ihr inneres Kind als Einheit wahr.

Die Übung wiederholen Sie bitte sehr oft. Es wird sich immer wieder ein neues verletztes Gefühl zeigen, auf das sie dann eingehen.

Befreiung von Schuldgefühlen

Sie erklären ihrem inneren Kind, dass seine negativen Glaubenssätze und negativen Gefühle nicht der Wirklichkeit entsprechen. Es ist für ihr inneres Kind wichtig zu erkennen und zu verstehen, dass diese Überzeugungen nicht zu ihm gehören, sondern ausschließlich aus seiner Situation, des Verlassenseins entstanden sind.

Bitte sprechen Sie in kindlicher Sprache, vermeiden Sie Fremdwörter, und nehmen eine verständnisvolle elterliche Haltung ein. Sie erklären ihm, wie seine Glaubenssätze früher entstanden sind.

Nehmen wir das Beispiel von Sabrina:

Meine liebe kleine Sabrina (oder Kosenamen), früher hattest du es überhaupt nicht einfach. Du warst viel allein, weil Papa und Mama lange gearbeitet haben. Sie waren sogar über Nacht oft weg. Und du hattest ganz großes Heimweh. Manchmal hast du geweint, aber es hat keiner gemerkt. Und deine Nanny hat es auch nicht bemerkt. Sie hat nicht mitbekommen, wenn du traurig warst oder du enttäuscht von der Schule kamst. Und dass deine Freundinnen so gemein zu dir waren, konntest du niemanden erzählen. So gerne hättest du es Mama und Papa erzählt und noch vieles mehr. Aber sie waren selten zu Hause. Und so ist dein Gefühl entstanden, dass du dich alleine fühlst und dass niemand für dich da ist. Weil du ja auch sehr viel alleine warst und du keine Freunde hattest, denen du das alles erzählen konntest. Das ist also ganz normal, dass du so gefühlt hast.

Sie vermitteln Ihrem inneren Kind, dass seine negativen Glaubenssätze nicht seine Schuld sind. Das ist eine wichtige Botschaft, denn Kinder fühlen sich für vieles schuldig, dass jedoch nicht der Wirklichkeit entspricht.

Und jetzt sage ich dir was ganz Wichtiges. Es ist nicht deine Schuld, dass du dich alleine und einsam fühlst. Wenn Papa und Mama weniger gearbeitet hätten, wären sie viel mehr bei dir zu Hause gewesen und du hättest das Gefühl allein und verlassen zu sein, nicht gespürt. Mama und Papa hätten sich das besser überlegen müssen, wie sie ihre Zeit einteilen, um öfter mit dir zusammen zu sein. Dann hättest du ihnen alles von der Schule und den blöden Kindern erzählen können. Wie gemein die zu dir waren. Und Mama und Papa hätten dich verstanden, dir zu gehört und dich getröstet.

Sie verwenden natürlich Ihre Situation und machen Ihrem inneren Kind verständlich, dass seine Glaubenssätze nichts mit seinem tatsächlichen Wert zu tun haben.

Wenn Sie im Alltag dieses Gefühl wieder eiskalt erwischt oder Sie merken, dass es aufsteigt, dann sprechen Sie mit Ihrem inneren Kind. Oft genügen nur ein paar Sätze.

Beispiel: Ihr Partner vergisst den Kinoabend mit Ihnen und hat deshalb die Kinokarten nicht bestellt. Das bedeutet für Sie, dass Sie ihm egal sind und wieder fühlen sie sich alleingelassen und unwichtig.

Der erwachsene Teil kann sein inneres Kind beruhigen:

Wir beide wissen, woher deine Wunde kommt. Wir haben schon viel darüber geredet und du hast mir deine Gefühle beschrieben Dabei habe ich dir ganz aufmerksam zugehört. Wenn du dich jetzt nicht beachtet fühlst, hat das nichts damit zu tun, dass dich dein Partner nicht ernst nimmt und deine Wünsche nicht respektiert. Er liebt dich deswegen genauso, nur darf er auch mal etwas vergessen, ohne dass du dich missachtet und einsam fühlst.

Du bist wertvoll und wirst in deiner ganzen Person gesehen. Den Kinoabend holt ihr ganz bestimmt nach.

Nur der liebevolle erwachsene Anteil ist in der Lage, die Mangelerfahrungen und die Wunden des verletzten Kindes und damit auch das Empfinden der jetzigen Problematik aufzulösen.

Wünsche und Grenzen setzen

Fragen Sie Ihr inneres Kind, was es sich wünscht, worauf es heute Lust hat. Ein Besuch in der Eisdiele, einen Film anschauen, Blumen pflücken bzw. einen Strauß kaufen usw. Dann gehen Sie gemeinsam in die Eisdiele und genießen das Eis. Bleiben Sie mit Ihrem inneren Kind in Kontakt. Das Versprechen bitte unbedingt einhalten! Denn sonst fühlt sich Ihr inneres Kind wieder nicht gesehen und ernst genommen. Verlässlichkeit ist ein wichtiger Bestandteil.

Als liebevoller Erwachsene setzen Sie sich dafür ein, mit ihrem inneren Kind in Kontakt zu sein, es zu beschützen, zu umsorgen und es immer besser kennen zu lernen. Sie verlassen es nicht, wenn es wütend ist oder sich zurückzieht.

Trotz aller Zuwendung setzen Sie ihm auch Grenzen. Wenn Ihr inneres Kind den ganzen Tag seine Serien anschauen oder fünf Mal am Tag ein Eis möchte, übernehmen Sie die Führung und entscheiden, was getan wird.

Distanzierung von den Glaubenssätzen

Wenn Sie die Übungen öfter angewendet haben und als Erwachsener den Abstand zu Ihrem Kindheitsprogramm integriert haben, gibt es eine weitere beliebte Übung.

Steht ein Gespräch bei Ihrem Chef/Kollegen an und Sie spüren, wie Ihre Hände feucht werden, Ihr Herz anfängt zu klopfen und Ihre alten Glaubenssätze aktiviert werden, sagen Sie zu Ihrem inneren Kind:

Ich habe gleich ein wichtiges Gespräch mit meinem Chef und das ist sehr langweilig für dich. Gehe inzwischen (mit Oma….) auf den Spielplatz. Nach dem Gespräch hole ich dich wieder ab.

Dann gehen Sie ganz bewusst nur als Erwachsener, eigenverantwortlich, klar, sachlich, authentisch und kraftvoll in die Besprechung und lassen Ihre Glaubenssätze auf dem Spielplatz.

Wenn wir unser Verhalten verstehen und einordnen können, dann werden wir sicherer, weil wir es bewusst handhaben können.

Schreiben und Zeichnen

Schreiben Sie Ihrem inneren Kind als liebevolle Mama/Papa einen Brief. Drücken Sie Ihre Fürsorge, Ihren Respekt und Wertschätzung aus.

Wer Freude am Malen hat, kann Bilder zeichnen, die in der Begegnung mit dem inneren Kind entstanden sind. Dadurch manifestieren Sie Ihren Heilungsprozess.

Sie können mit Ihrem inneren Kind auf unterschiedliche Art und Weise Ihre Zeit verbringen. Es muss nicht immer gesprochen werden, manchmal reicht es, wenn Sie nur körperlichen Kontakt aufnehmen, mit ihm kuscheln, über sein Köpfchen streicheln, es wiegen usw. Wenn Sie zum Beispiel unruhig sind, ist das ein guter Ausgleich für sie beide.

Führen Sie regelmäßig Gespräche mit Ihrem inneren Kind.

Imaginative Freunde

Es wird Situationen geben, in denen für Sie oder Ihr inneres Kind ein imaginärer unterstützender Begleiter hilfreich ist. Besonders in einer ängstlichen Konstellation oder wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihnen Rückhalt von einer vertrauten Person Kraft und Mut vermittelt.

Fantasiefiguren, lebende und verstorbene Menschen, Tiere, Zauberer, Engel, alles ist erlaubt, was hilft. Die Helfer werden Sie und Ihr inneres Kind stützen, Halt und Sicherheit entstehen lassen.

Einige Klienten von mir zeichnen mit Begeisterung zur Verstärkung und als Kraftquelle ihre imaginären Begleiter und hängen die Bilder auf. Sie erzählen, wie wohltuend, erleichternd, motivierend und kraftvoll diese Zeichnungen auf sie wirken.

Zum Schluss eine hilfreiche Empfehlung:

Werden Sie sich bewusst, dass nicht Sie das Problem sind, sondern dass Ihre Überzeugung die Problematik ist. Denken oder reden Sie über sich, dann sagen Sie bewusst:

„Mein inneres Kind fühlt sich allein gelassen“ und nicht „Ich fühle mich alleingelassen.“ Das ist ein gravierender Unterschied. Spüren Sie selbst nach, wenn Sie diese Sätze aussprechen.

Dadurch lindern Sie das Gefühl ausgeliefert zu sein und entwickeln das Bewusstsein, dass Sie als Erwachsener unabhängig handeln können. Sie empfinden wachsende Selbstbestimmung.

Zeit und Geduld bringt Freude und Fortschritt

Geben Sie nicht auf, wenn es mal nicht so gut läuft. Dann versuchen Sie es am nächsten Tag wieder. Unser Anspruch ist oft viel zu hoch. Schenken Sie sich beiden Zeit und genießen Ihr Zusammensein.

Erkennen Sie kleine Veränderungsschritte an und freuen sich über Ihren Erfolg. Belohnen Sie sich mit etwas, mit dem Sie sich wohlfühlen.

Bei meinen Klienten wende ich noch zahlreiche andere Übungen an, doch würde das hier den Rahmen sprengen.

Sollten Sie nach diesen Übungen immer noch das Gefühl haben: „Ich habe es versucht, ich möchte meine Überzeugungen verändern, doch ich schaffe das so nicht“, dann scheuen Sie sich nicht, professionelle Begleitung in Anspruch zu nehmen. Dort werden Sie Ihre Blockade aufspüren, verstehen und aus den Tendenzen oder Mustern der emotionalen Abhängigkeit herausfinden.

In meinem nächsten Artikel, dem letzten Teil der Reihe, gebe ich zur Vertiefung weitere hilfreiche Anregungen, die zu einer verbesserten Kommunikation in unseren Beziehungen führen, sie stärken und stabilisieren.